Neustadter Vogelsang Spätburgunder GG 2022

Der erste Pinot von Christmanns aus der historischen Lage direkt über Neustadt. Etwa 300 Höhenmeter. Kalk, aber gänzlich anders als in Königsbach. Der Boden im Neustadter Vogelsang ist geprägt von über 200 Millionen Jahre altem Muschelkalk und mit einer Neigung von bis zu 50% fällt der Weinberg recht steil nach Süden ab.

Das ist kein Pinot für schwache Nerven. Dieser Kerl kommt aus einer Lage mit Namen Vogelsang, aber glaub bloß nicht, er würde zart zwitschern. Nein, der hier schreit nach Aufmerksamkeit – mit Kirsche, Säure und einer Struktur, die mehr Rückgrat hat als so mancher Gesprächspartner beim Candle-Light-Dinner. Im Glas? Sexy Rubinrot. In der Nase? Eine wilde Mischung aus saftiger Frucht, feiner Würze und dieser rauchigen, leicht dreckigen Note, die sagt: „Ich bin hier, um Spaß zu machen – aber auf hohem Niveau.“ Und dann der Gaumen: fruchtig, frisch, mit Tanninen, die sich nicht verstecken, aber auch nicht grob sind. Die Säure? Lebendig wie ein Flirt mit jemandem, der genau weiß, wie er dich haben will. Der Abgang? Lang. Provokant. Bleibt hängen wie ein frecher Blick von der anderen Seite des Raums. Kein Wein zum Nebenbei-Trinken. Der verlangt Aufmerksamkeit – und belohnt dich dafür.