Königsbacher IDIG Spätburgunder GG 2022

Christmann und der Königsbacher Idig. Der Idig und Christmann. Eine der sinnvollsten Liasons seit MilliVanilli. Seit Jahrzehnten verbindet man beide miteinander. Seit jeher ist der Idig die wichtigste Lage des Gutes und wird unweigerlich von jedermann damit verbunden. Bis 2017 quasi nur mit Riesling. Auch wenn Steffen Christmann schon seit seinem Schaffen auch Spätburgunder von dort kelterte. Doch erst mit dem vollen Einstieg von Sophie wurde die Ambition als auch die Relevanz von Pinot deutlich. Der Idig Spätburgunder wächst in zwei Parzellen im oberen Teil des Weinbergs. Die 1977 gepflanzten alten Resbtöcke liefern die Grundlage, dieser wird seit ein paar Jahren durch eine 2008 mit französischen Klonen bepflanzte, kleinere Fläche ergänzt. Die Lage ist nach Süd-Süd-Ost ausgerichtet und sich tertiären Kalkmergel geprägt. Dieser Wein ist kein Kuschel-Pinot. Der Idig Spätburgunder GG 2022 ist ein verführerischer Bastard – elegant im Auftritt, aber mit dunkler Tiefe und Ecken, an denen man sich gern mal stößt. Er kommt rubinrot ins Glas wie ein Lippenabdruck auf einem zerwühlten Laken, riecht nach dunklen Beeren, feuchtem Waldboden und einem Hauch Rauch – als hätte jemand ein Lagerfeuer mitten im Wald der Versuchung angezündet. Im Mund? Straff, saftig, ein Spiel aus Lust und Kontrolle. Die Tannine sind nicht zahm – sie fordern dich heraus. Die Säure beißt leicht zu, nur um dann geschmeidig abzurunden. Sauerkirsche, Würze, ein Hauch Eiche – alles in perfekter Balance zwischen Rotlicht und Haute Couture. Das ist kein Wein für nebenbei. Das ist ein Statement. Für Menschen, die wissen, was sie wollen – im Glas wie im Leben.

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