Rings im Chardonnay Night fever

Vieilles Vignes Chardonnay 2023
der neue Spitzenchardonnay und wie der Name schon spoilert - von alten Reben. Die Pfalz und Deutschland sind um einen Chardonnay reicher, das ist overnice.
 
Bis zu 35 Jahre lang stehen die Reben schon auf den kühlen Hochplateaus des Kallstadter Steinacker und des Leistadter Kalkofens und warten auf ihre Offenbarung. Das ist richtig alt für Pfälzer Chardonnay Verhältnisse. Dankbarerweise steht alles auf Kalk – eben so, wie es sich für einen anständigen Chardonnay gehört. 
 
Jahrelang haben wir die Rings Brüder gefoppt, dass als logische Konsequenz zu deren raren Rieslingen und Pinot Noirs von Weltklasse, irgendwann ein Highend-Chardonnay kommen muss. Nein, auf keinen Fall, hieß es jahrelang. Dann im letzten Jahr - Surprise, Surprise – doch eine Fassprobe dazu, mit breiten Grinsen eingeschenkt. Ja, ... war halt ultrageil. 
 
Das Wetter 2023 hierzu verlief eine Weile gar nicht viel anders, wie das extrem heiße und trockene Jahr 2022. Aber irgendwann, kurz vor der Lese, setze der Regen ein und die Temperaturen wurden kühler. Es war nicht ganz unproblematisch, aber ein fast klassischer Weißweinjahrgang würden wir sagen. Die Weine bestechen mit Klarheit, Präzision und einem kühlen Schliff bei erfreulicher Offenheit. Der Chardonnay wurde 16 Monate auf der Vollhefe in neuen Barriques ausgebaut. Nach der Ganztraubenpressung wurde der Most spontan darin vergoren.Astreine zestige Nase (Yuzu), feinste Reduktion und edles neues Holz. Gelb und weiß in der Aromatik. Im Mund die reine Gaumenpower. Ein Chardonnay bei dem unglaublich viel abgeht. Er lebt von Haptik und Mundgefühl, geht mehr in die Tiefe als in die Breite. Animiert, baut Druck auf, fasziniert und hat ein ewiges Finish. Gemacht von jemandem, der quasi sein ganzes Einkommen im Burgund lässt ;-) aber sich nicht zu einem Copy Paste verleiten ließ. Es ist Pfalz pur und GROSS!


 

Kalk & Stein 2023
mit neuem Tastelift. 100% Chardonnay ab diesem Jahrgang, der Weißburgunder wurde verbannt. Ganztraubenpressung, danach Spontangärung ohne Mostvorklärung in Barriques und größeren Holzfässern, unfiltrierte Abfüllung nach 16 Monaten auf der Hefe im Februar 2025. Hefige Nase, kalkig, minimale Reduktion, etwas Brioche. Frisch auf der Zunge, viel Saft aber auch ein präsenter Säurezug. Kühler und rassiger wie in den Vorjahren, das alles bei 12,5%. So eine Qualität funktioniert auch nur mit kleinsten Erträgen. Stilistisch vielmehr auf der frankophilen Seite. Sehr nobler Wein, sehr unaufgeregt und griffig, das alles mit enormem Druck. Kalk & Stein, der Name ist Programm.