Es hubert wieder!

Ohne das Weingut Huber würde der Weinwelt definitiv einiges an Salz in der Suppe fehlen. Schon seit dem Jahrgang 1988 kommen die Weine bei den Hubers unfiltriert auf die Flasche. Nach dem frühen Tod seine Vaters übernahm sein Sohn Julian das Weingut samt Spirit noch während seines Oenologiestudiums. Geprägt von seinem Vater, Bernhard Huber, führen nach wie vor Akribie, Mut und Leidenschaft zur absoluten Perfektion in den Weinbergen und bei den Weinen. Vielleicht sind die Weine unter Julian etwas mutiger, noch konsequenter geworden, schon klassische Huber-Weine, aber mit einer etwas rebellischeren Handschrift.

Im letzten Jahr haben wir an dieser Stelle über den deutschen Rotwein-Jahrgang 2022 geschwärmt, welcher die Messlatte ganz weit nach oben gesetzt hat. Nun geht’s um 2023. Lange sah es genau so aus wie im Vorjahr. Bis im Spätsommer die Niederschläge kamen und die Temperaturen deutlich abkühlten. Zum September wurde es wieder trockener und sonniger. Resultierend daraus: Trauben mit dünnerer Schale als in 2022, eine ähnlich hedonistische Fruchtfülle, insgesamt kühler und finessenreicher in seiner Art. Weniger Bodybuilding, mehr Calisthenics. Präzise und seidig-animierend.

Auch 2023 zeigt sich in jedem der Weine die große Könnerschaft und die Ausnahmeerscheinung, die Julian Huber erreicht hat. Selbst Basisweine sind mit so viel Idee, Verstand und Gefühl für Proportionen vinifiziert. In jeglicher Kategorie, von Ortswein bis Cru, verspricht Huber genau das, was drin ist: Weltklasse! Dazu gleich zum nächsten neuen "hot shit“ von Huber, der das voll und ganz unterstreicht.

Hecklinger Spätburgunder Ortswein 2023
Julians Debüt, der die Grenzen eines Ortsweines komplett sprengt. Er stammt aus den absoluten Spitzenparzellen: Kapellenberg und der oberen Schlossberg-Lage. Beide Parzellen sind überzogen von einer dichten Lössauflage, im Untergrund aber derselbe reine Muschelkalk wie bei den Großen Gewächsen. 

Das ergibt eine gekonnte Mischung aus Intensität und mineralischer Präzision. In der Nase sofort vibrierende rote Frucht, rote Kirsche, Himbeer, etwas Blutorange. Der 16monatige Ausbau in burgundischen Barriques geben dem Wein eine herrliche Balance zwischen Gaumenpower und Finesse. Was für ein hedonistischer Nektar. Ganz Huber eben.